Gehalt vs. Stimmung – Worauf achten Kandidaten beim Jobwechsel?

Ein kleiner Bonus oder eine saftige Gehaltserhöhung zaubern für gewöhnlich ein strahlendes Lächeln auf die Gesichter der Mitarbeitenden. Aber wie nachhaltig ist dieser Faktor als Motivator und wie bedeutend ist er als Einflussgröße bei einem Jobwechsel oder im Hinblick auf das Thema Mitarbeiterbindung?

Laut HR-Trendstudie der Dr. Schwerdtfeger Personalberatung aus dem Jahr 2016 setzt ein Großteil der befragten mittelständischen Unternehmen primär auf das Thema Gehaltsumwandlung als Maßnahme zur Mitarbeiterbindung, gefolgt von flexiblen Arbeitszeitmodellen sowie attraktiven Aufstiegsmöglichkeiten.
Fest steht jedoch, dass das Thema Geld allein weder dauerhaft motivierend wirkt noch die Bindung eines Mitarbeiters an ein Unternehmen zu sichern vermag. Ein Jobwechsel muss sich für die Person, die sich darauf einlässt, zwar stets lohnen, aber nicht unbedingt oder ausschließlich in finanzieller Hinsicht. Viele Mitarbeiter lassen andere Faktoren bei ihren Entscheidungen betreffend den Job in nicht unerheblichem Maße einfließen.

Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Studie der Online-Jobplattform Stepstone aus dem zweiten Quartal 2017, bei der rund 20.000 Fach- und Führungskräfte in Deutschland befragt wurden. Die Studie gibt u.a. einen Einblick in die Präferenzen und Erwartungen der befragten Personen bei der Suche nach neuen beruflichen Perspektiven. Die wichtigsten Gründe, den Arbeitgeber zu wechseln, sind aus Sicht der Befragten demnach ein höheres Gehalt sowie mehr Freiheit bei der Gestaltung des Arbeitstages. Wer allerdings materiell gut über die Runden kommt, betrachtet den monetären Aspekt zunehmend als „Hygienefaktor“ und legt den Fokus mehr auf Freunde und Familie. Und auch eine ausgeprägte positive Unternehmenskultur übertrumpft in diesen Fällen das Gehalt. Denn ca. 85 % der Befragten entscheiden sich aufgrund einer guten Beziehung zu Kollegen und ein positives Arbeitsumfeld für den Verbleib bei ihrem aktuellen Arbeitgeber.

Gute Beziehungen am Arbeitsplatz sorgen für hohe Motivation
Wer auf der Suche nach dem Heiligen Gral in Sachen nachhaltige Mitarbeiterzufriedenheit ist, muss demnach auf viele Faktoren achten und kann sich als Unternehmen nicht allein mit hohen Gehältern und spektakulären Boni aus der Affäre ziehen. Es gilt neben einem attraktiven Gehaltspaket ein gutes Betriebsklima zu schaffen, welches den Mitarbeitern die Chance eröffnet, gute Beziehungen zu Kollegen aufbauen und weiterentwickeln zu können. Auch ein authentisches und wertschätzend gelebtes Miteinander in der Unternehmenskultur insgesamt ist eine wichtige Säule bei Aufbau und Erhalt eines positiven Betriebsklimas. Wer Spaß und Freude an und bei der Arbeit hat, ist leistungsfähiger und kreativer – egal auf welcher Hierarchiestufe er oder sie im Unternehmen seinen Beitrag leistet und auch egal, ob es in einem kleinen dynamischen Start-up oder einem Großkonzern der Fall ist.

Persönliche Kommunikation ist das A und O für ein gutes Betriebsklima
Wenn Mitarbeiter das sichere Gefühl haben, dass sie mit Anregungen, Problemen und Ideen bei ihren Führungskräften auf offene Ohren treffen und ernst genommen werden, ist seitens des Unternehmens das Feld für eine nachhaltig erfolgreiche Zusammenarbeit gut vorbereitet. Diese Kultur muss allerdings im Unternehmen stets auch Top-Down aktiv gelebt werden. Mitarbeiter haben im Regelfall ein sehr feines Gespür dafür, ob ein Lob ernst gemeint ist, oder ob es vom Vorgesetzen nur heruntergeleiert wird, weil man im letzten Führungsworkshop den Hinweis bekommen hat, das man so etwas jetzt machen soll.

Wer den Faktor Ehrlichkeit und Authentizität an dieser Stelle auf die leichte Schulter nimmt, macht einen kapitalen Fehler beim Aufbau eines positiven Betriebsklimas. Denn durch eben solche Aktionen verkehrt sich die Wirkung der ursprünglich positiven Idee rasend schnell ins genaue Gegenteil.

Das Gehalt ist und wird nach Erfahrung und Einschätzung der Dr. Schwerdtfeger Personalberatung immer ein zentraler und wichtiger Faktor für die Zufriedenheit der Mitarbeiter sein, aber seine Wirkung nie losgelöst von den anderen benannten Themen entfalten können.

Wie bei einem Rohdiamanten, der durch den perfekten Schliff und seine vielen Facetten zu einem beeindruckenden Schmuckstück wird, gilt es für Unternehmen auch beim herausfordernden Thema der nachhaltigen Mitarbeiterbindung, all die schillernden Facetten gemeinsam zu betrachten und als Gesamtheit zum Strahlen zu bringen.


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