Der persönliche Social Media Auftritt – Darauf kommt es an!

Xing und LinkedIn dominieren im deutschsprachigen Raum den Markt für beruflich genutzte Social Media Plattformen. Man erstellt einfach ein Nutzerprofil und schon geht sie los, die wilde Fahrt. Ziel ist es zunächst durch den Aufbau eines Netzwerks Kontakte zu generieren und dann die entstandene Reichweite zu nutzen, um bestehende berufliche Kontakte zu pflegen und zu intensivieren oder mit potenziellen, aktuellen oder ehemaligen Kolleginnen und Kollegen oder Bekannten aus Schule bzw. Studium oder anderen Lebensphasen in Kontakt zu treten. Manche nutzen die Netzwerke gezielt zur Kundenakquise und um ganz pragmatisch über das eigene Dienstleistungs- oder Produktportfolio zu informieren.  An dieser Stelle unterscheiden sich Xing und LinkedIn übrigens zunehmend stärker voneinander. Während bei LinkedIn alle Facetten des Business thematisch abgebildet werden, entwickelt Xing sich gezielt zu einem Netzwerk mit einem Fokus auf den Themen Karriere und Beruf.

Fest steht aber, wer Social Media als Karrierebooster nutzen will, sollte sich mit beiden Netzwerken beschäftigen!

Betrachtet man die Nutzerlandschaft von Xing und LinkedIn genauer, zeigt sich ein breitgefächertes, buntes Bild von Profilen unterschiedlichster Art und Ausprägung. Von wenig aussagekräftigen, ungepflegten Profilen, die vielleicht irgendwann einmal aus einer Laune heraus angelegt und auch gleich wieder vergessen wurden bis hin zu hochgetunten, hyperprofessionellen Profilen mit mindestens 3 sinnschwangeren Postings am Tag und natürlich vielen Kommentaren anderer Beiträge findet man alles, was Business-Netzwerke hervorbringen können.

Die Extrembeispiele sind beide nicht zielführend, wenn man Social Media als ein Instrument bei seiner individuellen Karriereplanung strategisch nutzen möchte. Das persönliche Profil ist wie eine Visitenkarte, die nur funktioniert, wenn sie aussagekräftig, aktuell und gepflegt ist. Bei Social Media gilt: Ganz oder gar nicht. Das heißt, dass die Präsenz in jedem Fall aktuell und informativ sein sollte, also der Lebenslauf und die enthaltenen Fakten auf dem allerneuesten Stand sind und einen gewissen Grad der Ausführlichkeit erfüllen. Man sollte auch regelmäßig seinen Posteingang checken und gucken, ob dort Nachrichten, Kontaktanfragen oder ähnliches eingegangen sind und sollte zudem auch darauf reagieren. Soziale Netzwerke leben vom Austausch und bedeuten insoweit auch etwas Arbeit für den Nutzer. Aber sie bringen – richtig genutzt – auch einen entsprechenden Benefit. Wer nicht bereit ist etwas Arbeit zu investieren, sein Profil ansprechend zu gestalten und zu pflegen, sollte besser direkt ganz darauf verzichten. Hier gilt: Schlechte Werbung ist fataler als gar keine. Das wirkt nämlich wie eine fleckige oder zerknitterte Visitenkarte – und die überreicht man ja schließlich auch niemandem.

Ein gutes, aussagekräftiges Profil lässt sich mit wenigen Schritten erstellen. Dazu zählt zunächst ein vollständiger Werdegang, bzw. Lebenslauf. Die wichtigsten Ausbildungsstellen gehören selbstverständlich immer dazu und bei Studiengängen sollte die Fachrichtung sowie idealerweise auch mögliche fachliche Schwerpunkte ergänzt werden. Beruflich relevante Praktika können – insbesondere bei Personen, die gerade ins Arbeitsleben starten – hilfreich sein. Wichtig ist aber auch, dass hier der Fokus auf der Aktualität und der Qualität der Erfahrungen liegt. Das Schulpraktikum in Jahrgangsstufe 8 zählt nicht dazu.

Der berufliche Werdegang sollte lückenlos dargestellt sein. Das heißt nicht, dass es keine „Lücken“, wie Phasen der Arbeitslosigkeit oder Sabbaticals geben darf, sondern nur, dass diese aufgenommen und kurz erklärt werden sollten. Innerhalb der beruflichen Station empfiehlt es sich den konkreten Aufgabenbereich mit zwei bis vier wesentlichen Stichpunkten zu umschreiben. Zudem bieten die Netzwerke die Option, besondere Kenntnisse oder Weiterbildungen einzupflegen. Auch hier gilt, dass Aktualität und Qualität beachtet werden sollten. Die Excel-Schulung aus 2014 gehört nicht hier her. Hinweise auf ehrenamtliches Engagement, Mitgliedschaften in Vereinen und Verbänden oder Hobbies und Interessen runden ein gutes Profil ab.

Zur Abrundung gehört auch ein Profilbild.  So kann man gleich auf den ersten Blick mit einer sympathischen Ausstrahlung überzeugen und das Profil bekommt ein Gesicht. Beim Motiv kann man kreativ sein. Vom klassischen Bewerbungsfoto bis hin zu einem Schnappschuss bei der Arbeit z.B. vor der neuesten Landmaschine, dem Hof oder am Besprechungstisch ist vieles möglich. Wichtig ist nur, es sollte ein Bild sein, das in den beruflichen Kontext passt, qualitativ hochwertig und aktuell ist.

Einige Netzwerke bieten auch die Option eine Kurzbeschreibung zur Person zu egänzen. Hier gilt: Manchmal ist weniger mehr. Der Grat zwischen einer professionellen Außendarstellung und einer geschwollen-überzogenen Selbstbeweihräucherung ist schmal. Außerdem gilt auch: Vorsicht vor Zitaten und Sinnsprüchen! Die werden seit einigen Jahren inflationär eingesetzt und haben dadurch mittlerweile das Momentum des Besonderen verloren.

Ein ansprechendes, gut gepflegtes Social Media Profil kann als Karriere-Booster dienen, denn viele Recruiter nutzen Xing und LinkedIn, um nach passenden Kandidatinnen und Kandidaten für ihre offenen Vakanzen zu suchen und diese dann auch dort zu kontaktieren. Es kann sich also lohnen einen Blick in das eigene Profil zu werfen, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um alle relevanten Informationen zu ergänzen und alles wieder auf den neuesten Stand zu bringen.

In diesem Sinne: Happy Networking!