Neue HR-Trendstudie für den Nordwesten liegt vor

Unternehmen werben um gutes Personal

Fach- und Führungskräfte sind in der wirtschaftsstarken Region Weser-Ems gesucht. Welche Konsequenzen das für Unternehmen wie Bewerber und möglicherweise auch für die politischen Entscheider in der Region hat, zeigt unsere aktuelle Studie „HR-Trendstudie Nordwest“, die am 26. Mai 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

„In den hiesigen Unternehmen ist der demographische Wandel mittlerweile angekommen: Es wird für sie zunehmend schwieriger, qualifizierte Fachkräfte zu bekommen. Auch bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen fehlt es stellenweise an geeigneten Bewerbern“, sagte Dr. Clemens Schwerdtfeger vor Journalisten. Für die Studie wurden Daten von 64 Unternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen in Weser-Ems ausgewertet, die zwischen Februar und April dieses Jahres erhoben wurden.

Die Ergebnisse sind aufschlussreich: Danach fehlen den Unternehmen der Region vor allem in den Bereichen Produktion, Vertrieb und Kundenbetreuung sowie im Ingenieurswesen Fachkräfte. Zwar gibt es derzeit meist noch ein relativ ausgewogenes Verhältnis von jungen Mitarbeitern zu Personal im mittleren Alter und älteren Mitarbeitern. Doch wird sich das möglicherweise verschieben, wenn es den Unternehmen nicht gelingt, mittel- und langfristige Lösungen für eine ausgewogene Personalentwicklung zu erarbeiten.

Die Arbeitgeber gehen in Sachen Personalrekrutierung und -bindung dabei mehrere Wege parallel. Innerbetrieblich setzt man auf eine verstärkte Ausbildung für den eigenen Bedarf, Fort- und Weiterbildungsangebote für die Beschäftigten sowie flankierende Verbesserungen bei Arbeitsplatzqualität, Sozialleistungen sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dabei schätzen die Unternehmen es als zunehmend wichtig ein, die eigenen Mitarbeiter bei der Karriereplanung zu unterstützen und zu begleiten, um sie so langfristig ans Unternehmen zu binden.

Schwieriger gestaltet sich dagegen – auch das ein Ergebnis der Studie – das sog. Employer Branding, wobei die Unternehmen ihre eigene Marke als Arbeitgeber zwar schon nutzen, die Markenbildung als strategisches Instrument aber systematisch und über vereinzelte Maßnahmen hinaus ausbauen sollten.

In einer Region mit einem gesunden Mittelstand, die sich durch eine starke Wirtschaftskraft, niedrige Lebenshaltungskosten und eine schöne Landschaft mit hohem Freizeitwert auszeichnet, sollten die Vorzüge der Region eigentlich auch externe Bewerber zum Zuzug motivieren können. Doch das vergleichsweise schwache kulturelle Angebot, die unzureichende Infrastruktur und auch das teilweise schlechte Image von Unternehmen der Ernährungsindustrie bzw. ihre mangelnde Bekanntheit halten potenzielle Interessenten davon ab, in diese Region zu wechseln.

Hier gibt es also eindeutig Handlungsbedarf, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. Für Unternehmen wie Politik.

Ansprechpartner für die HR-Trendstudie ist Projektleiter René Alexander Wessels (Tel. 04473-9433616 o. E-Mail wessels@personal-schwerdtfeger.de)