Generation Z – Der Spagat zwischen Freiheit und Sicherheit

Generation Z – Der Spagat zwischen Freiheit und Sicherheit

Mit jeder neuen Generation konfrontieren neue Ansprüche den Arbeitsmarkt. Flexibilität, Sicherheit und Selbstverwirklichung sind nur einige Aspekte, die die aktuell auf den Arbeitsmarkt eintretende Generation Z bewegt. Ein Interview mit unserer Schülerpraktikantin gibt uns einen tieferen Einblick in die Denkweise der Nachwuchsgeneration.

Doch zuerst die Grundlagen: Was ist die Generation Z?

Die Generation Z umschreibt die Generation derer, die zwischen 1995 und 2010 zur Welt gekommen sind. Mit digitalen Medien aufgewachsen, stellt die Digitalisierung keine Herausforderung, sondern den Alltag dar – kaum denkbar einen Tag ohne Technik und Soziale Medien auszukommen. Geprägt durch ein hohes Wohlstandsniveau und wachsende Sorge in Bezug auf die eigene Zukunft, strebt die junge Generation nach Unabhängigkeit. Große Bedeutung hat auch der Spagat zwischen Sicherheit auf der einen und gleichzeitig Freiheit auf der anderen Seite. Eine klare Trennung zwischen Berufs- und Privatleben, feste Arbeitszeiten von 9 bis 17 Uhr und parallel ausreichend Freiheiten in der Arbeitszeitgestaltung – sind die gröbsten Anforderungen an die Arbeitgeber.

Unsere Schülerpraktikantin Marie B. gehört mit ihren 19 Jahren zur Generation Z. Im Interview erzählt sie, was sie über die Arbeitswelt denkt und welche Werte für sie von besonderer Bedeutung sind.

Praktikantin Marie im Interview mit Lena Schumacher, Marketingverantwortliche Dr. Schwerdtfeger Personalberatung

Marie, Du hast Dich bei uns auf ein Praktikum beworben. Wie bist Du bei der Suche nach einem  passenden Praktikumsplatz vorgegangen? Welche Wege und Mittel hast Du genutzt?

Erst einmal habe ich mich gefragt, in welchem Bereich ich mein Praktikum absolvieren möchte. Da ich die Fachoberschule Agrarwirtschaft Bio- und Umwelttechnologie besuche, sollte mein Praktikumsplatz etwas damit zu tun haben. Außerdem wollte ich unbedingt etwas im Büro machen, da ich auch später gerne in diesem Bereich tätig wäre. Um ein spannendes Unternehmen im Bereich Agrarwirtschaft zu finden, habe ich mich bei meinem Lehrer und im Internet über verschiedene Unternehmen informiert.

Auch in den sozialen Medien, wie zum Beispiel Facebook, habe ich nachgeschaut, ob ich interessante Posts oder Bewertungen finde. Bei einem erneuten Blick auf die Homepages habe ich mich über die einzelnen Jobs, Ausbildungsangebote und Karrieremöglichkeiten bei den Unternehmen erkundigt.

Welche Rolle haben dabei Deine Eltern gespielt?

Ich habe meine Eltern gefragt, ob der ausgewählte Beruf bzw. Praktikumsplatz zu mir passt. Sie kennen mich gut und wissen beide, was am besten zu mir passt und ob die ausgewählten Unternehmen etwas für mich sind.

Du hast uns erzählt, dass Du nach deinem Schulabschluss gerne eine Ausbildung bzw. ein duales Studium absolvieren möchtest. Welche Aspekte sind Dir denn bei der Wahl des Ausbildungsbetriebes / Unternehmens wichtig?

Bei der Wahl eines Ausbildungsbetriebes steht für mich der Aspekt der Entfernung bzw. die Lage des Betriebes an erster Stelle. Ich möchte ungern für meine Ausbildung umziehen müssen, da Wohnungen ziemlich teuer sind und ich das Geld zunächst lieber sparen möchte. Das Arbeitsklima ist ein weiterer Grund, weshalb ich mich für oder gegen ein Unternehmen entscheiden würde. Natürlich spielt es auch eine Rolle, was für Aufgaben ich bekomme und ob ich die Möglichkeit habe, verschiedene Bereiche zu durchlaufen.

Sollte ich ein duales Studium oder ein Vollzeitstudium beginnen, würde ich auch weiter weg ziehen. Einfach um neue Leute kennenzulernen und eigenständiger werden zu können.

Welche Priorität hat das Thema Gehalt für Dich?

Das Thema Gehalt steht für mich im Zusammenhang mit der Arbeitszeit sowie der Entfernung des Betriebes zu meinem Wohnort. Muss ich länger fahren oder arbeiten, möchte ich gerne etwas mehr verdienen.

Allerdings würde ich mich eher für ein Unternehmen entscheiden, bei dem ich mich direkt wohlfühle, als für ein Unternehmen mit besserer Bezahlung, bei dem ich mich aber nicht wieder finde.

Und wie sieht Dein Traumjob aus?

Mein Traumjob ist eine Kombination aus dem Umgang mit Menschen, Zahlen und Managementtätigkeiten. Ich sehe mich eher in der Dienstleistungs- oder Industriebranche. Der Standort spielt für mich dann eine kleinere Rolle. Ich bleibe gerne auf dem Land, aber gegen die Großstadt hätte ich bei angemessener Zahlung auch nichts einzuwenden. Für meinen Traumjob kann ich mir vorstellen umzuziehen, da ich mich weiterentwickeln und anders als bei der Ausbildung, meinen eigenen Weg gehen möchte, allerdings gerne in Norddeutschland. Mir wäre es nur wichtig, einen festen Arbeitsplatz mit Aufstiegschancen zu haben. Weitere wichtige Aspekte sind tolle Kollegen, ein gutes Arbeitsklima und abwechslungsreiche Aufgaben.

Marie, man sagt eurer Generation nach, dass ihr eine strikte Trennung von Beruflichem und Privatem wollt. Wie sehen das Du und Dein Freundeskreis?

Die Mehrheit meiner Freunde sieht dies genauso. Wir wollen nicht nach Feierabend noch über unsere Arbeit nachdenken müssen. Beides zu trennen, schafft meiner Meinung nach ein besseres Verhältnis von privatem und beruflichem Leben.

Vielen Dank für den kleinen Einblick, Marie!

Fazit: Marie als Vorzeigebeispiel der Generation Z

Anhand des Interviews mit unserer Schülerpraktikantin Marie ist zu erkennen, wie die Generation Z „tickt“. Neben dem persönlichen Austausch mit Branchenkennern, ist es für die junge Generation ganz selbstverständlich auch in den sozialen Medien nach der Onlinepräsenz der Unternehmen zu schauen. Auch bei der Trennung von Berufs- und Privatleben ist Marie ein Vorzeigebeispiel für die Generation Z, die sich nach Feierabend nicht mehr mit beruflichen, sondern mit privaten Themen beschäftigen möchte. Der optimale Arbeitsplatz für Marie, als Stellvertreterin der Generation Z, ist in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis, geprägt von einem guten Arbeitsklima, Flexibilität in den Aufgabengebieten und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung.

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