Zur aktuellen Wechselbereitschaft von Führungskräften – eine Einschätzung der Dr. Schwerdtfeger Personalberatung

Die Corona-Krise hat die Wirtschaft in Deutschland stark ins Wanken gebracht: In den Monaten April bis Juni schrumpfte laut dem statistischen Bundesamt das BIP um historische 11,7 % im Vergleich zum Vorjahr, die Arbeitslosenzahl kletterte laut der Bundesagentur für Arbeit auf zeitweise bis zu 6,4 % und im April wurden 6 Millionen Menschen in Deutschland in Kurzarbeit geschickt. Selbst in der Finanzkrise 2008 waren die ökonomischen Folgen nicht so verheerend wie in den letzten Monaten. Ganze Branchen brachen ein: Vor allem die Gastronomie, das Unterhaltungsgewerbe und mit Tourismus verknüpfte Unternehmen hatten und haben noch immer stark zu kämpfen. Aber auch in anderen Bereichen konnte ein deutliches Umsatzminus verzeichnet werden, Firmen strukturierten zum Teil stark um und vielerorts gab es Kündigungen.

Zwar ist trotz der zweiten Welle die wirtschaftliche Lage mittlerweile wieder etwas entspannter, doch von dem Vorkrisenzustand sind wir noch weit entfernt.

Man würde meinen, dass in so instabilen Zeiten der Wille und Mut zu einem Jobwechsel allgemein eher niedrig sei. Lieber zufrieden sein mit dem was man hat, bloß nichts riskieren. Doch tatsächlich ergibt sich nach den jüngsten Erfahrungen der Dr. Schwerdtfeger Personalberatung im Bereich Agribusiness und der Food Branche ein etwas anderes, weniger dramatisches und vor allem stärker zu differenzierendes Bild.

Die Wechselbereitschaft sinkt mit der Position in der Hierarchie

Wenn man über die Wechselbereitschaft von Führungskräften spricht, muss man klar unterscheiden zwischen Top-Managern auf der einen und leitenden Positionen in niedrigeren Hierarchiestufen auf der anderen Seite. „Auf der ersten und zweiten Führungsebene ist die Wechselbereitschaft unvermindert hoch“, stellt Dirk Grave, Senior Personalberater bei der Dr. Schwerdtfeger Personalberatung, fest. „Beschäftigte in diesen Positionen sind auch jetzt auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Möglichkeiten, um sich weiterzuentwickeln.“ Isabel Purnhagen, Head of Research, vermutet den Grund dafür unter anderem in dem Umgang der Top-Manager mit Stress und Risiko. „An vorderster Front sind sie diese Unsicherheit und den Druck gewohnt. Manche brauchen das sogar.“, erklärt Sie.

Doch je niedriger die Hierarchiestufe, desto verhaltener werden die Leute. „Vielen ist in so einer Ausnahmesituation wie im Moment der Spatz in der Hand lieber als die Taube auf dem Dach“, erklärt Frau Purnhagen weiter, „Ihnen fehlt der Mut sich aktiv zu verändern und sie bleiben lieber bei dem, was sie kennen und was Sicherheit verspricht“. Irgendwie auch verständlich: Jeder Jobwechsel, egal wie gut vorbereitet, ist mit einem gewissen Risiko verbunden. Man bewegt sich aus seiner Komfortzone heraus und probiert etwas Neues aus. Das geht oft sehr gut, doch manchmal stellt man z.B. im Zuge des Probearbeitens fest, dass es nicht passt. Und plötzlich – und das ist die große Angst – steht man ohne Arbeit da.

Sich die Vorteile einer guten Personalberatung zu Nutze machen

Gerade in Krisenzeiten stellen qualitativ hochwertig arbeitende Personalberatungen eine optimale Chance für wechselwillige Kandidatinnen und Kandidaten dar. Durch ihre moderierende Rolle müssen weder Bewerber noch Unternehmen ihre Identität bei Einstellungsverfahren sofort offenbaren. Durch persönliche Treffen der Personalberater mit beiden Parteien wird in einem ersten Schritt eingehend geprüft, ob die gegenseitigen Erwartungen miteinander kompatibel sind und ob die Stelle passen könnte. Erst dann wird ein Vorstellungsgespräch zwischen den Parteien arrangiert. Die Personalberatungen garantieren dabei absolute Verschwiegenheit und Diskretion. Das ist auch wichtig. „Man will ja vermeiden, dass bei Bewerbungen auf eine neue Stelle der aktuelle Chef davon Wind bekommt und einem im Zuge der nächsten Entlassungswelle gekündigt wird“, erklärt Dr. Clemens Schwerdtfeger, Gründer und Geschäftsführer der Personalberatung. Durch die Beteiligung professioneller Personalberatungen im Einstellungsprozess wird auch die Quote erfolgreicher Stellenbesetzungen erhöht. Das Risiko, dass sich die Wege nach der Probezeit doch wieder voneinander trennen, wird minimiert.

Starke Führungskräfte werden nach wie vor gesucht

Bei vielen Beschäftigten herrscht außerdem zurzeit der Irrglaube, dass selbst bei Bestehen eines Wunsches nach beruflicher Veränderung, das Angebot einfach nicht vorhanden sei. Dass Unternehmen momentan ungerne neu einstellen würden, sondern eher Stellen einsparen wollten. In manchen Branchen, wie z.B. der Automobilindustrie oder der Luftfahrt, ist dies leider auch tatsächlich der Fall. Doch im Agribusiness und in der Food Branche verhält sich das nach Erfahrungen der Dr. Schwerdtfeger Personalberatung anders. „Wie man so schön sagt: Gegessen wird immer“, stellt Dr. Schwerdtfeger fest. Zwar hätten auch in der Food Branche vor allem solche Unternehmen, die Cateringfirmen und das Gastronomiegewerbe beliefern, Einbußen im Umsatz verkraften müssen, im Großen und Ganzen sei man bisher aber ganz gut durch die Krise gekommen. Das bedeutet auch: Gute Führungskräfte werden nach wie vor gebraucht. Manche Unternehmen sind sogar gerade jetzt verstärkt auf der Suche. „Die Krise hat Schwachstellen bei uns in der Firma aufgezeigt, an denen gearbeitet werden muss. Und dafür benötigen wir gutes, führungsstarkes Personal, das Veränderung vorantreiben kann!“, so eine Stimme aus dem Kundenkreis der Dr. Schwerdtfeger Personalberatung.

Ein gutes Jobangebot nicht aus Angst direkt ablehnen

Wenn Sie also demnächst ein Headhunter kontaktiert und Ihnen ein Jobangebot unterbreitet, lehnen Sie es nicht direkt ab! Hören Sie es sich an und prüfen Sie es eingehend. „Man sollte sich auch die Frage stellen, was man machen würde, wenn die wirtschaftliche Situation eine andere wäre, und diesen Gedanken in seine Entscheidung einfließen lassen“, rät Frau Purnhagen. „Aktuell befinden wir uns zwar in einer Ausnahmesituation, doch irgendwann wird man wieder zur Normalität zurückkehren. Und dann bereut man vielleicht, nicht die Chance ergriffen zu haben.“