Die jungen Mitarbeiter laufen schneller, aber die Alten kennen die Abkürzungen

Ältere Arbeitnehmer und ihr Potenzial für Ihr Unternehmen

Muss denn mit 65 Jahren schon Schluss sein? Ältere Arbeitnehmer wollen durchaus noch etwas tun. Natürlich trägt auch die Angst vor Altersarmut dazu bei, aber für den Großteil der Arbeitnehmer im Rentenalter ist die Arbeit positiv besetzt. Die Zahl der Arbeitnehmer hat sich in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt. Im Jahr 2016 betrug sie 942.000.

Warum ältere Arbeitnehmer so wertvoll für Sie sind

Aufgrund des demographischen Wandels fehlen in vielen Branchen Fach- und Führungskräfte. Dies bekommen nicht nur unsere Kunden jeden Tag mehr zu Spüren. Bis 2030 werden circa 6,5 Millionen Fachkräfte in die Renten ausscheiden. Diese Stellen können nicht allein durch Nachwuchskräfte gedeckt werden. Arbeitnehmer im Rentenalter sind durchaus noch leistungsfähig und bieten durch ihre Erfahrung und Souveränität eine große Bereicherung. Prozesse in Unternehmen sind ihnen nicht fremd und gerade durch ihr Alter können sie Menschen und Situationen besser einschätzen. Sie wissen durch ihre Erfahrungen wie sie gewisse Projekte zum Ziel vorantreiben, dadurch können sie ihre schon länger zurück liegende Ausbildung kompensieren.

Doch was können Sie als Unternehmen tun, um ältere Arbeitnehmer für sich zu gewinnen?

Die Arbeitsbedingungen für ältere Arbeitnehmer müssen so gestaltet sein, dass es ihnen Freude bereitet länger im Beruf zu bleiben. Dazu gehört ein hohes Maß an Flexibilität. Die Bundesregierung hat Anfang 2017 das Gesetz zur Flexi-Rente(„Gesetz zur Flexibilisierung des Übergangs vom Erwerbsleben in den Ruhestand und zur Stärkung von Prävention und Rehabilitation im Erwerbsleben“) verabschiedet. Dieses soll es Arbeitnehmern erleichtern einen Übergang vom Arbeits- ins Rentenleben zu finden. Außerdem soll es die Attraktivität des Weiterarbeitens über das Rentenalter hinaus steigern.

Die Lösung: Demografieorientiertes Personalmanagement

In vielen Branchen werden spezielle „Demografie-Tarifverträge“ ausgearbeitet. Diese sind nicht nur für die jetzigen „Alten“ sondern auch für die Zukünftigen interessant. Sie stärken das Image von Branchen, Berufen und Unternehmen. Durch interessante Angebote können Beschäftigte langfristig im Unternehmen gehalten werden. Zu den Lösungsstrategien für ein demografieorientiertes Personalmanagement gehören u.a. eine gezielte Nachfolgeplanung, die Einrichtung von Langzeitarbeitskonten, die Gesundheitserhaltung, verschiedene Arbeitszeit- und Arbeitsorganisationsmodelle (z.B. Teilrente) sowie eine kontinuierliche Qualifizierungsplanung. Den älteren Arbeitnehmern ist eine Flexibilisierung ihrer Arbeitszeit wichtig. Hier können Konzepte zur Teilzeitrente oder Langzeitarbeitskonten dankenswert sein. Auch möchten sie sich weiter qualifizieren, dabei sollte eine Weiterbildung speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt werden. Wichtig ist vor allem, die Arbeitnehmer schon früh bei ihrer Gesundheitserhaltung zu unterstützen.

Eine Frage der Gesamtstrategie

Doch es zeigt sich, dass die Umsetzung schwierig ist. Die Fülle der Handlungsmöglichkeiten schafft zugleich eine enorme Komplexität. Die Maßnahmen müssen situations- und unternehmensgerecht angepasst und an die langfristige Gesamtstrategie des Unternehmens angebunden werden. Im Hause der Dr. Schwerdtfeger Personalberatung machen wir schon seit Jahren positive Erfahrungen damit, „alte Hasen“ mit einem hohen Maß an Lebens- und Berufserfahrung von Fall zu Fall zur Unterstützung der jüngeren Berater einzusetzen.