Agrarbranche leidet unter Fachkräftemangel – neue Studie der Dr. Schwerdtfeger Agri HR Consult belegt den Trend

Die Agrarbranche ist alarmiert. Gutes Personal wird immer knapper. Die Dr. Schwerdtfeger Agri HR Consult stellt in ihrer neuen HR-Trendstudie Agrar fest, dass Fachleute insbesondere in Vertrieb, Informationstechnologie und Produktion fehlen.

Im Wettbewerb um gute Mitarbeiter müssen sich die Unternehmen der Agrarbranche jetzt richtig anstrengen. Der demographische Wandel und die älter werdende Gesellschaft führen zu einem Fachkräftemangel, der sich bei vielen Unternehmen des Agrar- und Lebensmittelsektors zeigt und in den nächsten Jahren verstärken wird. Das ist das Ergebnis der neuen Trendstudie in Sachen Personal, die die Dr. Schwerdtfeger Agri HR Consult in diesem Herbst erstellt hat.

„Die Agrarbranche ist mit einem hohen Anteil von Unternehmen mit 100 bis 1.000 Mitarbeitern stark mittelständisch geprägt; hier sind die demographischen Veränderungen am stärksten zu spüren“, so Dr. Clemens Schwerdtfeger. Noch könne das Generationenproblem einigermaßen ausgeglichen werden. Das werde sich aber nach Einschätzung der Unternehmen gravierend ändern und für die Zukunft der Agrarfirmen essenziell sein.

Viele ältere Arbeitnehmer scheiden in den kommenden Jahren aus dem Job aus und Nachfolger sind nur sehr schwer zu finden. Bei der Differenzierung nach Branchen wird deutlich, dass Fachleute vor allem in Vertrieb, Produktion und IT rar sind. Auch beim Managementnachwuchs und in bestimmten Ausbildungsberufen ist die Personallücke groß.

In diesem Zuge gewinnen soziale Faktoren an Bedeutung. Unternehmen zeigen sich zunehmend flexibel und offen für die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter, wenn es um Arbeitsplatzgestaltung, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter oder deren Fortbildung geht. Sie etablieren flexible Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuung und Mentoringprogramme, Fort- und Weiterbildungen sowie Angebote zur Gesundheitsförderung und -erhaltung. Vertrauensarbeitszeiten, Teambildungsmaß-nahmen oder auch innerbetriebliche Veränderungen sorgen für eine verbesserte „Work-Life-Balance“. Meist treffen Unternehmen und Arbeitnehmer individuelle Vereinbarungen. An längerfristig ausgelegten Konzepten mangelt es aber noch sehr.

Doch wie gewinnen Unternehmen neue Mitarbeiter? Bisher in den meisten Fällen über die traditionellen Kanäle Unternehmenshomepage, Personaldienstleister, Internet-Stellenbörsen, (Fach)Zeitschriften, Empfehlungen. Social Media wird als wichtiges Instrument angesehen, allerdings noch nicht ausreichend und nicht strategisch genutzt.

Das gilt auch für den Aufbau einer eigenen Arbeitgebermarke, die zu einer hohen Attraktivität bei potenziellen Mitarbeitern beitragen und dem Fachkräftemangel entgegenwirken könnte. Hier haben viele Unternehmen Nachholbedarf.

Was vielen Unternehmen vor allem in der Agrartechnik und der Ernährungsindustrie derzeit zu schaffen macht, ist das Imageproblem der Branche. Auch wenn ihr eine große Innovationskraft bescheinigt wird und sich die Beschäftigten vielfach stark mit den Unternehmen identifizieren, machen das derzeit negative Ansehen sowie die unkalkulierbaren politischen Rahmenbedingungen es schwer, Fachkräfte für den Agrarsektor zu gewinnen.

„Die Unternehmen müssen Personal als ihre zentrale Ressource begreifen, die sie möglicherweise von anderen abhebt“, appelliert Dr. Clemens Schwerdtfeger. Wenn diese knapp werde, sei das unweigerlich auch mit mehr Mühe und steigenden Kosten verbunden. Wer aber zukunftsfähig bleiben wolle, müsse sich diesen Herausforderungen stellen. Jetzt.

Ansprechpartner für die HR-Trendstudie ist Projektleiterin Anne Voß (Tel. 044736-9433613 o. E-Mail voss@personal-schwerdtfeger.de)